Die Ur-Männlichkeit

Die männliche Energie ist der Impuls, die Idee, sie ist zielgerichtet, nach vorne oben gerichtet ♂️.
Sie ist kämpferisch, gebündelt, dynamisch, leistungs- und wettbewerbsorientiert und zerstörend.
Die männliche Energie schützt und hält die weibliche Energie, gibt ihr ein Gefäß, einen Rahmen, eine Sicherheit und Struktur, in der sie sich an sich selbst hingeben und entfalten kann.
Das männliche Prinzip ist STRUKTUR, es ist HALTEND und AKTIV.
 
Wenn man dies verinnerlicht, versteht man die Gesetze der Natur, des Tierreichs, aber auch unserer menschlichen Beziehungen und die der Sexualität.

Jeder Mensch besteht nicht nur aus einer der beiden Seiten, sondern hat immer beide Anteile in sich, Animus und Anima genannt. Sonst könnte er allein gar nicht überleben. Wir brauchen einander nicht zwingend, um ganz zu sein. Aber wir brauchen uns, um uns zu erkennen, solange wir noch in unseren alten ICH-Strukturen leben, denn dann spiegelt uns der Partner nicht nur das Helle und Schöne, sondern auch unsere unerlösten Schatten. Um sich als Mann ganz erkennen zu können, braucht er die Frau als Spiegel. Um sich als Frau ganz erkennen zu können, braucht sie den Mann als Spiegel.
Zwei Menschen, die ihre verletzten Anteile geheilt haben, die in sich ganz geworden sind, können oder wollen sich auch zusammen tun, „brauchen“ sich aber nicht mehr.
Da wir auf diesem Heilungs- und Ganzwerdungsweg sind, wird es in absehbarer Zeit ganz neue Formen von Zusammenleben geben, die keine äußere Struktur mehr brauchen, schon gar keine vorgegebenen gesellschaftlichen oder moralischen Zwänge. Denn diese Art des sich „aufeinander Beziehens“ wird von bedingungsloser Liebe und Freiwilligkeit getragen, nicht mehr von gegenseitiger Bedürftigkeit, Erwartungen, Angst und Mangel geprägt. Eine Liebe, die nicht fordert und besitzen möchte, sondern sich aus dem eigenen vollständigen HABEN an den anderen verschenkt.


Die Sehnsucht der Frauen

 

Jede Frau kennt sie, die "unstillbare Sehnsucht" nach einem Mann, der in der Lage ist sie zu HALTEN. Die Sehnsucht nach einem Mann, der kraft- und liebevoll genug sein möge, um sie ZU TRAGEN in ihrer ganzen Emotionalität, ihren zyklischen Gemütsschwankungen und ihrem So SEIN. Zur "unstillbare Sehnsucht" wird es dann, wenn die Frau abhängig ist von ihren Gefühlen, weil diese Sehnsucht unglückliche Emotionen zum Ausdruck bringt... ein Fehlen, einen Mangel.
Weibliche Intelligenz ist aber in ihrem Wesen nicht emotional. Es gibt weibliche Emotion UND weibliche Intelligenz.
Viele Frauen können diese Sehnsucht nicht definieren. Die Frau will etwas bekommen, was aber auf ganz anderer Ebene stattfindet, als das, was sie kennt. Und wenn sie dann emotional sehnsüchtig wird, weil sie immer wieder auf der falschen Ebene danach sucht und es zu finden hofft, dann ist sie weg von ihrer Weiblichen Intelligenz, die sie im Innern ist. Weg von ihrem angeborenen Instinkt, der sie selbst schützt.

Ein Mann kann diese, seine wahre Aufgabe, überhaupt nur dann erfüllen, wenn er gelernt hat zu LIEBEN und respektvoll, vertrauensvoll und achtsam dem weiblich-göttlichen Prinzip gegenüberzutreten.
Dieser Wunsch des Weiblichen kommt daher, dass das weibliche Prinzip sich vollkommen hingeben will, und zwar nicht in erster Linie an den Mann und auch nicht sexuell, sondern an SICH SELBST. Das ist wichtig zu verstehen, vielleicht das Wichtigste überhaupt, um aus der Ohnmacht in die Eigenmacht zurückzukehren. Das weibliche Prinzip dient in erster Linie sich selbst! Selbst sexuell. Sie entscheidet, ob und wen sie dabei zulässt. Das Männliche Prinzip dient im Umkehrschluss dem Weiblichen. Das weibliche Prinzip, das LIEBE IST, will sich ergießen, abgeben, damit wieder Energie nachfließen und "nachwachsen" kann. Das weibliche Prinzip muss sich seiner Energien "entledigen dürfen", um wieder neue zu bilden. Das ist das urweibliche Bestreben! Wie ein voller Baum, der schwer an seinen Früchten trägt, wie eine Hochschwangere, die ihre Frucht endlich gebären will.
Der Mann nimmt die überfließenden Energien der Frau auf und wird durch sie transformiert. Aber die Frau kann sie ihm nicht einfach geben, um sich zu erleichtern. Er muss es sich selbst von ihr holen.
Das ist auch der Grund, warum Frauen Männern nachlaufen oder verzweifelt um sie kämpfen! Sie spüren den Drang, sich ihrer Energien entledigen zu wollen. Deswegen versuchen sie, den Mann dazu zu bringen, die Früchte zu pflücken :-)

Der Mann TRÄGT das weibliche Prinzip, gleicht und hält alle emotionalen Schwankungen aus, falls er dazu in der Lage ist und reif in seinem Mannsein. Er tut es, indem er die emotionale Energie der Frau einfach IN LIEBE HÄLT, ohne auf der persönlichen Ebene zu reagieren oder gar überzureagieren.

"Der Mann ist sich selbst. Er ist für seine Energie-Wartung selbst verantwortlich.
Das "Pflücken" ist die Aufgabe des Mannes. Das entlastet das Energiesystem der Frau, so wie der Apfelbaum sich erleichtert fühlt, von der Last der Früchte befreit zu sein um anschließend neue zu bilden.


Die Entladungen der männlichen Energien, so wie es herkömmlich praktiziert ist, dient nicht dem Weiblichen, weil da die Gier ein Rolle spielt. Die Frau wird immer wieder das Gefühl haben, dass da etwas fehlt, dass sie nicht abgeholt ist, aber solange sie nicht weiss, woran es liegt, nimmt sie es hin und wird immer frustrierter, oder aber selber gierig, ohne zu wissen, warum.

Diese nieder-männliche Energie korrumpiert das sowieso sehr fragile emotionale Energiesystem der Frau noch mehr und die Frauen wissen nicht warum. Die Frau IST Liebe. Wenn sie nieder-männlich verseucht wird, dann weckt das auch in ihr die Gier. Und gleichzeitig die Sehnssucht. Doch sie kann immer weniger diese Sehnsucht definieren. Sie wird zur Quelle für den unreifen Jungen, der sich damit "Mutterenergie" holt."

 
Leider haben die meisten Frauen in ihrer Kindheit nicht die Erfahrung des bedingungslosen Gehaltenseins durch den Vater machen dürfen. Sie sind vom männlichen Prinzip verwundet, verletzt und enttäuscht worden. Oft auch von beiden Eltern. Daraus haben sie in ihrer Kindheit, meist auch durch das Vorleben der Mutter, Verhaltensmechanismen entwickelt, sich diese Liebe durch das männliche Prinzip verdienen, ja erkämpfen zu müssen. Das Fatale, was hieraus entsteht, ist eine Umkehrung des weiblichen Prinzips. Frauen beginnen in die männlich aktive Rolle zugehen, also ihre innewohnenden männlichen Anteil zu stark zu aktivieren, und sich um die Liebe eines Mannes zu bemühen, zu kämpfen und sie sich verdienen zu wollen. Sie beginnen Männer mit ihrer Liebe zu überschütten, zu versorgen, sich zu kümmern, um ihm somit zu beweisen, dass sie es WERT sind, geliebt zu werden. Frauen geben sich aus diesem Grund häufig sexuell viel zu schnell hin, um Liebe zu bekommen, fälschlicherweise in dem Glauben, dass sie mit sexueller Hingabe Liebe im Mann erzeugen könnten. Anstatt sich zu schützen, solange, bis er ihr Herz von sich aus erobert hat, gehen sie in Vorleistung, die dem Mann erspart, sich dafür anstrengen zu müssen.
Frauen, die auf diese Weise männlich aktiv werden, sind in ihrer Würde verletzt und in ihrer Weiblichkeit schwach. Und sie gehen in Resonanz mit vom Muttertprinzip verletzten Männern, die es nicht gelernt haben, sich rechtzeitig auf gute Art und Weise von der Mutter zu lösen. Wenn die rechtzeitige Ablösung von der Mutter in der Pupertät nicht gelingt, bleibt die Beziehung zum Weiblichen oft lebenslang negativ fixiert.
Die Frauen erleben die Wiederholung der alten Verletzungen durch den Vater so immer wieder neu. Sie sind sich nur das vertraute SEHNEN und WARTEN wert und habe das Gefühl, sich Liebe verdienen zu müssen. Deswegen ziehen sie nach dem Resonanzgesetz Männer an, die ihrerseits in ihrer Männlichkeit verwundet sind, männlich schwach und unfähig zu lieben, und die in die passive Rolle gehen und sich "bemuttern" lassen, sich vom nicht genügend „gestillten“ Mutterprinzip auch noch als erwachsener Mann emotional versorgen lassen. Gleichzeitig haben sie oft große Angst davor, weil sie die weibliche Energie durch die Mutter als erdrückend, Bedingungen stellend oder verletzend erlebt haben. Sie wollen dies in späteren Beziehungen vermeiden, treffen aber natürlich genau auf die Frauen, die es ihnen spiegeln.
Solche Männer wissen nicht mit weiblichen Energien umzugehen, haben Ängste, machen dicht, gehen immer wieder in Rückzüge, oder sie reduzieren Weiblichkeit oft nur auf Gier und Lust, oder sie suchen sich das "kleine sichere Glück" mit Frauen, die sie scheinbar nicht so tief berühren, und somit nicht an ihre Schmerzpunkte gelangen, oder sie verweigern sich "Beziehung" einfach ganz. Manchmal auch alles zugleich.
 


Seelenpartnerschaften lehren die Liebe

 
Der schwache Mann, der verletzte Junge, lernt sich aus seinen Ängsten und Selbstzweifeln zu befreien, sich abzuwenden vom sicheren Modus der körperlichen Lust als alleinigen Ausdruck seiner eingeschränkten Liebesfähigkeit und wahrhaft zu lieben... und... die Liebe einer Frau (aus) ZUHALTEN. Der Mann kommt wieder in seine Kraft, er wird zum Krieger des Herzens. Er wird zum Eroberer. Er DARF endlich das tun, was seiner Ursprungsenergie entspricht: Stärke, Kraft und Mut des Herzens zeigen, nicht mehr nur Pseudoheld a la Hollywood sein, sich selbst aufbrauchend im patriarchalen Wirtschafts- und Sozialgefüge. Er beginnt die Heldenreise des Mannes. Der Mann braucht den Mut und den Willen und die Weisheit (oder zumindest den Instinkt), sich von den weiblichen Energien transformieren lassen zu wollen, anstatt sie angstvoll von sich zu stoßen.
 
Der männliche Seelenpartner wird instinktiv die bedürftige Frau solange aus Angst von sich weisen und auf sich selbst zurückwerfen, bis sie ihn als ihre Glücksquelle loslässt und anfängt, sich selbst das Glück zu sein und die Liebe zu geben.
 
Die schwache Frau, das abgewiesene Mädchen, die ihre weibliche Macht, ihren Wert und ihre Würde verleugnet, lernt ihre Liebe zu sich selbst zuzulassen, ihre eigenen Energiesäulen zu errichten und ihre Eigenmacht zu entdecken. Der Seelenpartner bringt sie buchstäblich in die Eigenständigkeit. Wie lange das dauert, hängt davon ab, wie leidensfähig sie ist und wie lange sie sich die Zurückweisungen gefallen lässt, bevor sie endlich ihre Nabelschnüre einrollt, sich umdreht, ihre Aufmerksamkeit von ihm abzieht und sich AUSSCHLIESSLICH ihrem eigenen Leben widmet! Sie wirft ihr Bettelgewand ab und erweckt die Königin. Sie begreift, dass ihre Liebe ihr Schutz ist und dass sie eine ewig sprudelnde Quelle in sich hat und nicht auf die Liebe anderer angewiesen ist.  Sie kommt buchstäblich vom Mangel in die Fülle, oft auch finanziell.
 
Eine Frau, die zu sich selbst erwacht ist und sich selbst emotional und anderweitig zu versorgen gelernt hat, entlässt den Mann aus seiner Versorgungspflicht. Sie braucht ihn nicht mehr für ihre emotionalen Defizite. Sie wartet nicht länger auf ihn, in ihr ist keine Sehnsucht mehr danach, geliebt zu werden. Sie kümmert sich um ihr eigenes Leben, ist sich selbst Freude und Liebe genug, gibt sich dem hin, was ihr Spaß macht und lebt ihre Visionen.
Der männliche Seelenpartner hat unterdessen seine eigenen Aufgaben zu erledigen, um wieder wahrhaft liebesfähig zu werden. Er wird zeitgleich seine Vergangenheit bereinigen, seinen alten Wege verlassen und neuen Mut im Herzen schöpfen. Er wird seine Heldenreise antreten als Krieger des Herzens.
Sie begegnen sich neu, wenn beide aus ihren alten Lebensstrukturen entwachsen sind. Wenn aus Kleinheit, Angst und Selbstzweifel wahre innere Größe, Mut und Freiheit im eigenen SEIN geworden sind.
 
Der Mann lernt zu lieben und die Frau lernt, wieder Liebe zu sein
 
Die Frau darf nun wieder passiv werden gegenüber den Männern und sich erobern lassen. Sie ist der Ohnmacht entwachsen, abhängig zu sein von der Liebe anderer und in ihre weibliche Macht zurückgekehrt. Sie weiß um den Wert ihrer weiblichen Energie für den Mann und kann sich entspannen in ihr eigenes Sein. Sie wird erst dann dem männlichen Prinzip dienen, einen Mann erhören und sich ihm ganz und gar hingeben – emotional, geistig- seelisch- körperlich, wenn er ihr sein Herz vollkommen geöffnet hat und nichts mehr zurückhält.


Männer sind Menschen. Ebenso wie auch die Frauen streben sie stark danach, ihre Ziele zu erreichen. Diese sind laut Robert Betz jedoch oftmals die falschen. Bei uns allen geht es schlussendlich darum, zu erkennen, was uns glücklich macht und uns selbst zu verstehen. Dafür braucht es einen Transformationsprozess. Bei den Frauen hat dieser bereits eingesetzt, aber beim anderen Geschlecht steht er noch am Beginn. Erst wenn Männer erkennen, dass es nicht um Leistung und Stärke, sondern um Lebensfreude geht, ist ihr Leben am richtigen Kurs. Der Erfolg stellt sich dann meistens auch von ganz alleine ein. Das Umfeld bewundert die Beziehung, in welcher er mit sich selbst steht und auch für Frauen ist es leicht, verliebt zu sein in jemanden, der mit sich selbst im Reinen ist und Liebe auch zulassen kann. Das macht in den Augen vieler Frauen erst einen starken Mann aus.

Was geschieht, wenn Männer ihre Gefühle nicht ausleben?

Männer sind oftmals nicht in der Lage, über Ängste und Gefühle zu reden. Bei ihnen braucht es schon handfeste Probleme, über die es sich sprechen lässt. All die angestauten negativen Gefühle können sich in Krankheiten und anderen Symptomen auswirken. Erst dann sind viele Männer in der Lage, mit Freunden die Themen anzusprechen, die sie eigentlich schon die ganze Zeit beschäftigen. Häufige Auswirkungen sind:

  • Libido
  • Prostata
  • Probleme mit den Bandscheiben
  • Bewegungsapparat

Letzteres ist eine psychosomatische Auswirkung. Dadurch, dass die eigentlich wichtigen Themen nicht angesprochen werden, gibt es im Leben kein Fortkommen. Als Konsequenz streikt dann auch der tatsächliche Bewegungsapparat - so die Ansicht des Experten.
Findet man nicht den Mut, in sein Inneres zu gehen und Gefühle zuzulassen, wird früher oder später die Gesundheit leiden.

Als Kinder sind alle Menschen gleich. Sie stehen zu ihren Gefühlen und orientieren sich daran. An diesen Zustand gilt es sich zurückzubesinnen. Dabei ist es wichtig, in sein Inneres zu gehen und sich vor Augen zu führen, wie es war, als kleiner Junge mit dem Herzen zu fühlen. Diesen Kontakt muss man immer wieder herstellen. Dadurch wird das Kind von früher immer mehr zu einem Teil von einem selbst und man lernt, Gefühle zuzulassen.

Wichtig sind auch echte Männerfreundschaften. Jeder braucht einen Freund, mit dem er über seine intimsten Gedanken und Sorgen reden kann, ohne sich dafür schämen zu müssen.

In einer Beziehung ist es wichtig, dass die Frau nicht versucht, den Mann zu bemuttern und nicht versucht, ihn rational verstehen zu wollen. So funktionieren Beziehungen zwischen Mann und Frau nämlich nicht.

"Mögen wir alle in die Liebe erwachen."